Moderne trifft auf Geschichte
Ein Portrait über die Symbiose zwischen jahrhundertealter Tradition und zukunftsorientierter Energieversorgung.
Ein neues Ganzes entsteht
2011 veranlasste die bevorstehende Sanierung der alten Olheizung im Gemeindesaal die Gemeinde Kappel a.A. dazu, mit dem Verein Kloster Kappel den Bau eines gemeinsamen Holzwärmeverbundes zu prüfen.
Nach nur neunmonatiger Bauzeit feierten die vier beteiligten Körperschaften im November 2013 die Inbetriebnahme der neuen Energiezentrale Kloster Kappel. Hauptwärmeerzeuger ist eine 550 kW Schnitzelfeuerung, die mit Holzschnitzeln aus der nahen Region befeuert wird und über 85% des gesamten Energiebedarfs deckt.
Ein 25 m3 grosser Wasserspeicher erlaubt auch bei Schwachlastbetrieb in den Übergansperioden einen ordnungsgemässen Betrieb des Holzkessels. Für saubere Luft sorgt ein Partikelabscheider, der die Rauchgase reinigt und von Feinstaub befreit.
Holz aus dem Umkreis von 10 km
Die Energieholzversorgung wird durch die Interessengemeinschaft Energieholz Oberamt (kurz IGO) sichergestellt. Die Aufgabe der IGO besteht in der zuverlässigen Versorgung aller Holzheizungen in der Region mit Holzbrennstoff in der richtigen Qualität. Da die Schnitzelfeuerung des Heizverbunds Kloster Kappel GmbH so konzipiert ist, dass sie problemlos Schnitzel mit unterschiedlichem Feuchtigkeitsgehalt verbrennen kann, wird der Brennstoff nicht über Gewicht oder Volumen verrechnet, sondern über Kilowattstunden. Dies bringt Vorteile für beide Seiten.
Jährlich über 340 Tonnen CO2 weniger
Die benötigte Wärmemenge, welche die Anlage jährlich erzeugt, entspricht rund 130000 Liter Heizöl. Davon substituiert die Biogasproduktion rund 15000 Liter. Das sind umgerechnet jedes Jahr über 340 Tonnen Kohlendioxid, die dank dem Einsatz erneuerbarer Energien in einem natürlichen Kreislauf bleiben und so unser Klima nicht zusätzlich belasten.
Empfehlungen für andere Holzheizprojekte
Neben dem nötigen Elan und geeigneten Leuten braucht es aber auch eine Handvoll technischer Einrichtungen. Ein computergesteuertes Leitsystem mit Fernzugriff für einen wirtschaftlichen Betrieb und ebenso wichtig sind die historischen Aufzeichnungen, anhand deren die Heizzentrale auf optimale Verhältnisse eingestellt werden kann.
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